50 Millionen Tonnen. Das sind:
35,7 Milliarden MacBooks oder 250 Milliarden iPhones – um so viele Geräte zu verkaufen, bräuchte Apple über 1.000 Jahre.
50 Millionen Tonnen sind die Menge von Elektroschrott, die pro Jahr auf der Welt entsteht. Bei einer solchen Menge ist es keine große Überraschung, dass die fachgerechte Entsorgung von Elektroschrott eine Mammutaufgabe für uns Menschen ist und eine riesige Belastung der Umwelt bedeutet. Unternehmen können jedoch durch effizientes Inventarisieren ihrer elektronischen Geräte dazu beitragen, die Menge an Elektroschrott zu reduzieren.
Ein gut organisiertes Inventar hilft dabei, elektronische Abfälle zu minimieren, indem es die Verwaltung und Wiederverwendung von Geräten erleichtert.
In diesem Blogartikel erfährst du…
… Warum so viel Elektroschrott entsteht…
… Was diesen Schrott so gefährlich macht…
...Lösungen für nachhaltigeren Umgang mit deinen Ressourcen...
…drei Möglichkeiten, wie du mit deinem Unternehmen entgegenwirken kannst…
...und wie nachhaltige Inventarverwaltung dabei helfen kann.
Hergestellt sind elektrische Geräte schnell - das Recycling von Elektroschrott ist deutlich aufwendiger.
Warum entsteht so viel Elektroschrott?
Die zunehmende Digitalisierung bei gleichzeitig immer kürzer werdenden Produktlebenszyklen führt dazu, dass tonnenweise Elektroschrott entsorgt werden muss. Privat landet der oft in Form alter Handys & Laptops in irgendwelchen Schubladen oder gleich im Keller. Bei Unternehmen sieht das ähnlich aus. Warum die Zeit in abgeschriebene Technik investieren, die eh nicht mehr gebraucht wird?
Die Quoten von Elektroschrott Recycling in Europa sind viel zu niedrig. Und wenn die IT irgendwann mal auf dem Müll landet, wird es oft nach China, Indien oder Afrika „exportiert“, wo es dann auf illegalen Deponien entsorgt wird. Ein verantwortungsloses Verhalten, mit dem wir das Fortbestehen unseres Planeten aufs Spiel setzen.
Dabei haben Unternehmen einen enormen Hebel, wenn es um Recycling-Quoten geht. Denn ein Blick in die Schubladen, Lagerhallen oder auf den Dachboden zeigt: Elektroschrott gibt es überall. Die richtige Verwaltung und Organisation von IT Hardware und anderen Unternehmenswerten kann helfen, Abfall zu reduzieren.
Inventarisierung spielt hier eine entscheidende Rolle. Durch eine systematische Inventarverwaltung können Unternehmen genau nachverfolgen, welche Gegenstände sie besitzen, wo sie sich befinden und in welchem Zustand sie sind. Eine moderne Inventarisierungssoftware oder Inventarsoftware erleichtert diesen Prozess erheblich. Mit einer entsprechenden App können assets wie Computer, Laptops und andere elektronische Gegenstände effizient inventarisiert und verwaltet werden.
Warum ist Elektroschrott so gefährlich?
Das Prinzip “Aus den Augen, aus dem Sinn” funktioniert beim Umgang mit Elektroschrott auf lange Sicht nicht. Werden alte Elektrogeräte nicht recycelt, hat das extreme Folgen für unser gesamtes Ökosystem. Denn die Geräte enthalten zahlreiche giftige Stoffe und Substanzen, welche durch ein unsachgemäßes Auftrennen der Verbundstoffe freigesetzt und an die Umwelt abgegeben werden.
Eine effektive Inventarverwaltung kann helfen, den Überblick über alte Elektrogeräte zu behalten und deren sachgemäße Entsorgung sicherzustellen. In Schwellenländern wird Elektroschrott schlicht und einfach verbrannt oder mit Säure behandelt, um die wertvolleren Materialien zu extrahieren. Dadurch wird das lokale Ökosystem inklusive Grundwasser und Biosphäre zerstört und es ergeben sich schwerwiegende Folgen für die Gesundheit der Bewohner, die sich in Form von Krankheiten und schweren Schädigungen äußern.
Mehr als 140.000 Tonnen kleiner Geräte werden laut Hausmüllanalysen irrtümlicherweise im Restmüll entsorgt und landen anschließend in der Verbrennung. Kleine Elektrogeräte enthalten im Verhältnis zu ihrem Gesamtgewicht erheblich mehr wertvolle Rohstoffe als Großgeräte wie Waschmaschinen und sollten daher verstärkt gesammelt und wiederverwertet werden.
Die Recyclingquote ist jedoch nicht auf diese Kleingeräte ausgelegt, sondern fokussiert sich auf Masse und Gewicht statt auf ökologische Kriterien wie den Schutz seltener Metalle. Deshalb konzentrieren sich die Sammlung und das Recycling hauptsächlich auf ressourcenärmere, aber massereichere Großgeräte. In älteren Generationen von Kleingeräten enthaltene giftige Flammschutzmittel wie Tetrabrombisphenol erschweren das hochwertige Recycling der Kunststoffe. Flammschutzmittel finden sich beispielsweise in sich erhitzenden Haushaltsgeräten sowie in Informations- und Kommunikationstechnologien.
Seit August 2018 zählen auch Produkte mit fest verbauten elektrischen oder elektronischen Komponenten – etwa „smarte“ Textilien oder Möbel – zum Elektroschrott. Diese Produkte erschweren das Recycling erheblich, da sie Materialien enthalten, die normalerweise nicht im Elektroschrott vorkommen. Diese ungewöhnlichen Materialzusammensetzungen erfordern neue Verfahren und Behandlungsmethoden und oftmals ein aufwendiges manuelles Trennen der Komponenten, wie zum Beispiel das Trennen von Elektronikgeräten und Sperrmüll.
Lösungen für Unternehmen, bei der Entsorgung von Ressourcen
Es liegt auf der Hand, dass ein Umdenken am Industriestandort Deutschland & Europa erforderlich ist! Die vollständige Klimaneutralität ist bereits jetzt ein klares Ziel, was spätestens in den nächsten 15-20 Jahren erreicht werden soll. Wer hier schnell ist, wird von klaren Vorteilen im Wettbewerb profitieren. Der Umgang mit dem Recycling von Elektroschrott ist dabei ein wichtiger Faktor, mit dem Unternehmen sich stark im Bereich der Kreislaufwirtschaft positionieren können.
Ein Blick auf die Sammelquoten der EU-Mitgliedsstaaten zeigt, dass Deutschland sich verbessern muss. Andere Länder erreichen aufgrund verbraucherfreundlicherer Rücknahmemöglichkeiten deutlich höhere Sammelmengen. Deutschland liegt mit einer Sammelmenge von 8,6 Kilogramm pro Einwohner knapp über dem EU-Durchschnitt, aber weit hinter Ländern wie Schweden mit 14 Kilogramm pro Einwohner und Großbritannien mit 14,7 Kilogramm pro Einwohner.
Das Schweizer Modell für mehr Nachhaltigkeit
Im Schweizer Modell kommen die Hersteller und der Handel ihrer erweiterten Produktverantwortung nach, indem sie in die gemeinsame Stiftung SENS einzahlen. Dadurch werden die Transport- und Sammelkosten der Elektroaltgeräte sowie Kontrollen bei den Sammelstellen und die Behandlung der Geräte finanziert. Diese Art der „finanziellen Verantwortung“ durch Geldabgaben an eine gemeinsame Stelle findet sich auch in mehreren EU-Staaten. Besonders in der Schweiz ist die„vorgezogene Recyclinggebühr“ (vRG), die beim Kauf eines neuen Geräts im Gerätepreis enthalten ist und der neutralen Stiftung SENS zugutekommt. Die vRG wird auf Basis der Gerätekategorie und des Gewichts des Geräts berechnet und ermöglicht so eine Beteiligung der Hersteller an den Behandlungskosten je nach Menge und Art der verkauften Geräte.
Der Letztnutzer hat in der Schweiz die Möglichkeit, das ausgediente Gerät beim Handel, bei öffentlichen Sammelstellen oder direkt beim Hersteller kostenlos abzugeben. Dies gilt auch, wenn der Kunde kein neues Gerät kauft, und ist unabhängig von der Größe der Verkaufsfläche für Elektro- und Elektronikgeräte. Dadurch erreicht die Schweiz eine Sammelmenge von 16 Kilogramm pro Einwohner, verglichen mit knapp neun Kilogramm pro Einwohner in Deutschland.
Nachhaltiges asset-management in deinem Unternehmen
Das Stichwort lautet Management des Produktlebenszyklus. Entscheidend ist also, den gesamten Lebenszyklus von Produkten zu betrachten. Dabei müssen in der Herstellung die richtigen Materialien verwendet und auf Reparierbarkeit geachtet werden (Design for Environment). In der Nutzungsphase von Produkten ist ein Überblick über die Nutzung der Produkte entscheidend, um Ineffizienzen zu vermeiden und eine hohe Auslastung zu gewährleisten. Hier kann eine Inventarisierungssoftware helfen, indem sie Unternehmen ermöglicht, ihre Gegenstände effizient zu inventarisieren und zu verwalten.
Eine Inventarsoftware bietet zahlreiche features, die Unternehmen dabei unterstützen, ihre assets besser zu verwalten. Durch die Nutzung einer app können Inventarverwaltung und Anlageninventur wesentlich vereinfacht werden. Dies führt zu einer besseren Verbindung zwischen den verschiedenen schritte im Produktlebenszyklus und hilft dabei, Probleme frühzeitig zu erkennen und zu beheben.
Ein intelligentes End-of-Life-Management ist ebenfalls entscheidend, um die Rückführung der Produkte in den Kreislauf zu gewährleisten. Unternehmen können durch die Implementierung eines solchen Systems nicht nur die kosten für die Entsorgung reduzieren, sondern auch einen positiven Beitrag zur Umwelt leisten. Drei Prinzipien im Management des Produktlebenszyklus stellen wir dir jetzt vor.
Mit seventhings effektiv arbeiten: Auch defekte und alte Geräte hast du schnell im Überblick.
Drei Wege für eine nachhaltigere Nutzung von Ressourcen
1. Bessere Einkaufsentscheidungen
Hier gilt: Data is King! Auf Basis von Daten können viele Unternehmen schon jetzt deutlich bessere Einkaufsentscheidungen treffen, indem KPIs wie Reparatur-Anfälligkeit & Wartungszyklen, Lebensdauer und Haltbarkeit einbezogen werden. Viele Produkte bieten günstige Anschaffungskosten, bringen aber deutlich größere Folgekosten mit sich und müssen häufiger ausgetauscht werden.
Ein wichtiger Schlüssel kann hier die digitale Inventarverwaltung mit seventhings sein. Die Inventarsoftware kann dir bereits jetzt entscheidende Daten innerhalb von wenigen Sekunden bereitstellen.
Durch die Optimierung der Ressourcennutzung können Unternehmen bessere Einkaufsentscheidungen treffen und langfristig Kosten reduzieren.
2. Längere Lebenszyklen der IT-Hardware
Weitergabe, Reparaturen, Modernisierungen - es gibt diverse Möglichkeiten, den Lebenszyklus der Produkte zu verlängern. Außerdem kann eine Weitergabe der Produkte dazu führen, dass sie länger genutzt werden, denn oftmals sind im Unternehmen abgeschriebene Inventare noch von Wert für Andere. Daher gilt es jetzt, Prozesse zu entwickeln und Möglichkeiten zu verknüpfen, um die Lebenszyklen von Produkten optimieren zu können. Die Nutzung einer mobile App kann dabei helfen, Inventardaten effizient zu verwalten und zu aktualisieren. Das Ziel ist dabei klar: Geräte, die funktionsfähig sind, sollten unter keinen Umständen entsorgt werden müssen.
Ein umfassendes Management der assets kann ebenfalls zur Verlängerung der Produktlebenszyklen beitragen, indem es die Nutzung und den Zustand der Inventargegenstände dokumentiert und optimiert.
Mit seventhings hast du hier einen Partner, der bereits die Lösung anbietet: Unser Circularity Hub unterstützt dich dabei, nicht länger benötigte Inventargegenstände weiterzugeben – ob an Mitarbeitende und Externe, an Refurbisher oder per Spende an Vereine und Organisationen in deiner Nachbarschaft.
3. Fachgerechte Entsorgung bzw. Recycling
Wenn die weitere Nutzung nicht mehr möglich ist, müssen Geräte sicher entsorgt werden. Man könnte meinen, dass die die Entsorgung nicht zu den Verantwortlichkeiten von Unternehmen zählt, aber genau das tut sie. Generell sind die Hersteller (OEMs) und die Verkaufsplattformen verpflichtet, Elektronikartikel zurückzunehmen und zu recyclen. Auch Recyclinghöfe, die von Städten und Gemeinden betrieben werden, können hier eine Anlaufstation sein - die Verwertungsquoten von Altgeräten sind hier jedoch relativ gering und nicht vergleichbar mit professionellen IT-Aufbereitern und Refurbishern.
Keine Verwendung mehr für dein Inventar? - Richtlinien beim Entsorgen von Elektroschrott:
Beim Entsorgen von Elektronikgeräten sollten Betreiber zertifizierter Erstbehandlungsanlagen kontaktiert werden, um eine gesetzeskonforme Entsorgung gemäß dem Elektro- und Elektronikgerätegesetz (ElektroG) sicherzustellen. „Hersteller müssen eine zumutbare Rückgabemöglichkeit bieten, die im Einzelfall zwischen Hersteller und Letztbesitzer geklärt werden muss“, erklärt Kristine Sperlich, wissenschaftliche Mitarbeiterin im Bereich Produktverantwortung beim Umweltbundesamt. Für Neukäufe empfiehlt es sich, dass Unternehmen bereits im Kaufvertrag die Rückgabe von Altgeräten vereinbaren.
Die EU gibt eine Rücknahmequote von 65 Prozent vor, doch Deutschland erreicht nur etwa 45 Prozent. Das liegt daran, dass viele Verbraucher und Unternehmen nicht wissen, wie und wo sie ihre Altgeräte fachgerecht entsorgen und ihre Daten sicher löschen können. Besondere Vorsicht ist bei Lithium-Ionen-Akkus geboten: Diese dürfen nicht in den Hausmüll, da sie bei Beschädigung Brände auslösen können. Stattdessen gehören sie in Sammelboxen im Handel oder zu kommunalen Recyclinghöfen.
Händler und Online-Händler mit einer Laden- oder Lagerfläche von mehr als 400 Quadratmetern sind nach dem ElektroG verpflichtet, kleine Altgeräte zurückzunehmen. Diese Rücknahmepflicht besteht jedoch nur, wenn die Kantenlänge des Altgeräts weniger als 25 Zentimeter beträgt und der Ablieferer kein neues Gerät kauft.
Nachhaltige Inventarisierung als Lösung
Wer jetzt schon verantwortungsbewusst arbeitet, wird Wettbewerbsvorteile genießen. Das Recycling von Elektroschrott zählt definitiv zu verantwortungsvollem unternehmerischem Handeln. Mit der digitalen, Cloud-Inventarverwaltung und Inventarisierung von seventhings hast du hier einen Partner, mit dem du für diese zukünftigen Herausforderungen gewappnet bist. Die Verwendung einer modernen Inventarsoftware und einer dazugehörigen mobilen App erleichtert es, den Überblick über alle assets und Gegenstände zu behalten, sodass du nicht nur die kosten senkst, sondern auch aktiv zum Umweltschutz beiträgst.
Einige Tipps zur effektiven Inventarverwaltung und Anlageninventur:
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Regelmäßige Bestandsaufnahme: Durch regelmäßiges Inventarisieren kann sichergestellt werden, dass keine Gegenstände unbemerkt bleiben und alle assets ordnungsgemäß erfasst sind.
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Nutzung einer App: Eine app zur Inventarisierung erleichtert den Prozess erheblich und sorgt dafür, dass die Daten stets aktuell und zugänglich sind.
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Implementierung einer Inventarsoftware: Eine umfassende Inventarsoftware bietet features wie Echtzeit-Tracking, automatische Erinnerungen zur Wartung und detaillierte Berichte über den Zustand der Gegenstände.
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Schritte zur sachgemäßen Entsorgung: Stellen Sie sicher, dass alle nicht mehr benötigten Geräte umweltgerecht entsorgt werden. Dies kann durch Partnerschaften mit zertifizierten Recyclingunternehmen erfolgen.
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Kostenanalyse: Eine effiziente Inventarverwaltung hilft, die Kosten für die Entsorgung zu minimieren und den Wert der assets zu maximieren.
Die Bedeutung einer guten Inventarverwaltung kann nicht genug betont werden. Neben der Vermeidung von Umweltproblemen trägt sie auch dazu bei, die Probleme zu lösen, die durch unsachgemäße Entsorgung entstehen, und den Beitrag der Unternehmen zum Umweltschutz zu erhöhen. Die richtige Verwaltung von Vermögenswerten wie IT-Ausrüstung und anderen elektronischen Gegenständen ist unerlässlich, um eine nachhaltige Zukunft zu gewährleisten.
In unserem kostenlosen Whitepaper erfährst du, wie du mit digitaler Inventarverwaltung und End-of-Life-Management dein Unternehmen nachhaltiger aufstellst. Die digitale Inventarisierungssoftware von seventhings bietet zahlreiche features, die dir helfen, Probleme frühzeitig zu erkennen und zu beheben. Dies umfasst die Inventarisierung von sowohl materiellen als auch immateriellen Vermögensgegenständen, was entscheidend für die ordnungsgemäße Entsorgung und das Recycling ist.
Eine sorgfältige Anlageninventur, die regelmäßig durchgeführt wird, ist essenziell, um sicherzustellen, dass alle Gegenstände korrekt erfasst und verwaltet werden. Durch die Implementierung eines effizienten Systems zur Inventarisierung und Verwaltung der assets kannst du sicherstellen, dass dein Unternehmen (egal von welcher Größe) nicht nur die gesetzlichen Anforderungen erfüllt, sondern auch die besten vorteile im Wettbewerb nutzt.
Suchst du noch mehr Informationen zur Kreislaufwirtschaft und dem digitalen Inventarisieren? Dann lade dir anschließend unser E-Book zur Kreislaufwirtschaft herunter oder verschaffe dir einen kurzen Überblick mit unserem Inventarguide.